Die CDU Brandenburg hat auf ihrer Landesvertreterversammlung in Potsdam Parteichef Ingo Senftleben zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt. Senftleben bedankte sich bei den Delegierten für das Vertrauen und rief zu einem gemeinsamen schwungvollen Wahlkampf auf. "Unsere Landtagskandidaten sind eine starke Mannschaft, und wie jede Mannschaft gehen wir auf den Platz und wollen gewinnen. Ich möchte, dass wir auf Angriff spielen, wir können am 1. September stärkste Kraft werden und die SPD nach 30 Jahren an der Regierung ablösen."
Ehrengast war Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther. Er verglich die Situation in Brandenburg mit der in seiner Heimat. Wenige hätten ihm und seiner Partei im Frühjahr 2017 den Wahlsieg zugetraut. Am Ende lag die CDU klar vorn und regiert seitdem das Land. Sein Erfolgsrezept? "Niemals aufgeben, bis zum Ende kämpfen. Man kann Wahlen gewinnen, wenn man richtig Bock hat."
Bei der Wahl der
Landesliste der CDU gab es zum Vorschlag des Landesvorstandes mehrere Gegenvorschläge auf einzelnen Plätzen. Senftleben gratulierte allen Kandidaten zu ihrer Wahl. "Die Liste weicht im Ergebnis von unserem ursprünglichen Vorschlag ab. Das ist ein demokratischer Prozess und so zu akzeptieren. Ich persönlich bedauere es, dass wir weniger Frauen auf den vorderen Plätzen haben, als es gut für eine moderne Partei gewesen wäre", sagte der 44 Jahre alte Lausitzer. "Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass mehr Frauen den Weg in unsere Partei und in politische Funktionen finden. Ich möchte, dass die CDU in allen Belangen ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist."
Senftleben äußerte sein Verständnis, dass es nach der Wahl auch enttäuschte Kandidaten gebe. Nicht jeder könne auf einer Liste vorne stehen. "Ab jetzt heißt es aber nach vorne zu blicken. Wir sind als CDU eine große Familie und werden nur miteinander erfolgreich sein. Wir haben einen langen und fordernden Wahlkampf vor uns und alle Chancen, am Ende gemeinsam zu gewinnen."
Ingo Senftleben ist verheiratet und Vater von drei Töchter. Seine Biografie ist ungewöhnlich: Aufgewachsen in Ortrand, lernte er den Beruf des Maurers, arbeitete als Vorarbeiter und Brückenbauer und machte eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Hochbautechniker. Er war mehr als ein Jahrzehnt ehrenamtlicher Bürgermeister von Ortrand und zog 1999 zum ersten Mal in den Landtag ein. Seit vier Jahren führt er die Brandenburger CDU.